Ein Leben Lang Vom Eigenen Kindstod Gezeichnet
Jetrichovice - Into The Wild! [Teil I: Tag 1+2]
pernocabeza | 19. Mai 08 | Topic 'Ausfluege'

Ja! Urlaub! Wir packen unseren Koffer und nehmen mit: Steinschleuder, Taschenmesser, Plastiksprengstoff, Kopftaschenlampe und einen Haufen anderen Schnick Schnack den man so als Stadtkind in der Wildnis gebrauchen kann: Essen, Schlafsack etc.! Gut bepackt ging es also vom 1.05.2008 - 4.05.2008 nach Jetrichovice welches im Norden Tschechiens nahe der deutschen Grenze in der Böhmischen Schweiz liegt. Es sollte ein Campingausflug werden: abschalten, wandern, fotografieren.

Tag 1:

Die Anfahrt gestaltete sich recht positiv! Nach dem ersten Halt an einer Raststätte mit qualmendem Motor und dem ernüchternden Ergebnis, das lediglich zuviel Kühlflüssigkeit das innere des Gefährtes füllte ging es über die Grenze zu unserem zweiten Halt, der die Abzocke von deutschen Touristen im Grenzgebiet durch die dort angesiedelten Vietnamesen beinhaltete. Ich hatte mir zum Glück noch polnische Zigaretten besorgen können, alle Anderen waren die nächsten 4 Tage auf Kippen angewiesen die meistens schon beim herausziehen aus der Schachtel zerbrachen.
Ergebnis Grenzeinkauf:

- ekelhafte Zigaretten
- 3 Flaschen Absinth von welchen 1 Flasche lediglich Pfefferminzlikör enthielt.

Naja. Man kann halt nicht immer gewinnen und bestimmt wurden Leute dort schon schlimmer abgezogen.
Weiter ging es durch verschiedene Örtchen, je mehr man hineinfuhr umso weniger Autos kamen einem entgegen was mich doch sehr beruhigte da die Strecke nicht gerade von einsichtigen Kurven bestückt war.
Angekommen am Platz wo die Autos samt Anhänger geparkt wurden hieß es nun: wandern.
Nunja... wandern. Irgendwie glich das ganze einem Todesmarsch. Es galt 17 Tipistangen + Indianerzelt, Campingausrüstung (Rucksack, Schlafsack etc.) und Fressalien auf 8 tragene Körper zu verteilen was damit endete das man einsah die Wanderstrecke 2x passieren zu müssen, da ein Gang alleine sich eher als unmöglich gestaltet hätte. Der Fußmarsch führte erst bergauf und dann hinunter in ein Tal mit ca. 70-80% Steigung und Gefälle. Auf Steinen und Wurzeln ging es also vorbei an Felsen und Bäumen.
Erschöpft unten angekommen suchte die erste Zweiergruppe in welcher Ich Mitglied war also einen geeigneten Lagerplatz. Wir entschlossen uns für eine Landzunge auf der gegenüberliegenen Seite des Flusses der durch das Tal führte.
Was nun folgte war:

- mittels eines Baumstammes eine trockene Überquerung des Flusses zu schaffen
- das Gepäck mittels Lastenzug über den Fluss zu transportieren
- der zweite Auf- und Abstieg für das restliche Gepäck
- Aufbau eines Zeltes + des Tipi`s (Indianerzelt)
- Holz sammeln

Und dann: Ruhe, durchatmen, sich mit gegrilltem am Lagerfeuer stärken und der Absinthfee am Lagerfeuer mitzuteilen das man ja dann dochmal schlafen gehen könnte. Oder war es der Jägermeisterhirsch? Mhh... aufjedenfall stieg mir einer von diesen beiden Charakteren wohlwollend in den Kopf.

Tag 2:

"Guten Morgen Mutter Natur!" - Blick aus dem Zelt heraus, nach dem Aufstehen

Herrlich. Mischbrot mit Butter zum Frühstück, eine Wäsche am 0° kalten Fluss und eine Paracetamoltablette gegen Kopfschmerzen. Weiter ging es mit Holz suchen und hacken. Besonders beim holzhacken stellte Ich fest das Ich dafür besonders wenig zu gebrauchen war. Und...

...Ruckzuck stand das Mittagessen vor der Tür.
Käsesuppe zubereitet mittels Feuerstelle, Riesenkochtopf und Ast zum umrühren. Es war einfach nur lecker. Nach dem Mittagessen überkam mich die Lust zu fotografieren. Also brachen Ich und ein anderer Hobbyfotograf auf und erkundigten die Gegend. Jede Überquerung des Flusses zog immer seine Zeit mit sich, da Ich mich als Bewegungslegastheniker nicht über den Baumstamm zu balancieren traute und somit immer zu Fuß mit ausgezogenen Schuhen und umgekrempelten Hosen den Fluss überquerte.
Fotogenes Wanderergebnis:

Die Fototour wurde leider etwas getrübt, der Himmel entschloss sich dazu sich zu bewölken und es folgte ein Regenschauer der uns zum umkehren in Richtung Lager zwang. Der Nachmittag setzte sich aus Name-Stadt-Land-Beruf-Spielen [H -> Beruf: Holzmichel?] und Holz sammeln zusammen. Nach dem Abendbrot galt es den restlichen Absinth zu vernichten und alle schon schlafenden Personen mittels Akustikgitarre und Gesang in den Wahnsinn zu treiben.

Dank des, durch den Regen überfluteten und somit nicht mehr nutzbaren Zeltes, unser aller gemeinsamer Schlafplatz: das Tiepi, Tippi, Teepee Tipi!

To Be Continued - Teil II [Tag 3 + 4] folgt!

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mark793, Dienstag, 20. Mai 2008, 01:58
Also die Gegend sieht ja wirklich traumhaft-verwunschen aus, aber für so einen Hardcore-Survivaltrip hätte ich dann doch noch nicht den nötigen Natur-Enthusiasmus.

Bin schon gespannt auf Fortsetzungen!

pernocabeza, Dienstag, 20. Mai 2008, 02:46
Ja die Gegend war wirklich "bezaubernd", leider konnte man das ganze nicht so recht einfangen. Nunja für die Bezeichnung: "Hardcoresurvivaltrip" hatten wir glaube Ich noch zuviel Luxus mit aber stimmt schon auf die eine oder andere Art... man gewöhnt sich allerdings an alles, Ich habe es mir ja vor Beginn und am Anfang dieses Trips selbst nicht ganz zutrauen wollen. Darauf werde Ich im zweiten Teil aber auch noch näher eingehen. :) Danke für den Kommentar + das weitere Interesse!
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kopffuessler, Dienstag, 20. Mai 2008, 23:37
das weckt sehnsüchte, das glauben sie gar nicht. danke!

pernocabeza, Mittwoch, 21. Mai 2008, 14:53
Gerngeschehen! :)
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