Reichlich spät aber wie versprochen: Reisebericht Teil 2! Ja es ist mir sehr peinlich.
Nunja weiter geht es nun also im RTL2-Programm mit: Wandern, Saufen, Kacken - Stadtkinder im Norden Tschechiens ->
Tag 3:
Ich weiß nicht mehr wie spät es war, als ich erwachte,
aber die Hälfte, der im Riesentipi-Übernachtenden, sträunten
schon wieder im Wald herum und hackten Holz um das Lagerfeuer
zu entzünden.
Ich erschrack mich ein wenig über meine Schlafposition,
da ich homoerotischerweise meinem Schlafnachbarn ziemlich
nahegekommen war, machte mir aber keine weiteren Sorgen
über mein Unterbewusstsein, da uns ca. 2 x 2 cm Schlafsackstoff
trennten. Was folgte war erneut die kalte Katzenwäsche am Fluss.
Mit großem Entsetzen wurden dann sämtliche Geräusche die Nachts
auftraten beim Frühstück, bestehend aus Tee und Brotkanten mit
Butter, ausgewertet und für unerklärbar eingestuft.
Ich war heiß...
...heiß auf den Aufstieg in die nächstgelegene Ortschaft um
einfach nur mal in Ruhe das Örtchen aufzusuchen und ein wenig
einzukaufen. Mit Schaufel und Klopapier im Wald zu verschwinden...
das war etwas, was Ich mir nach abgelegter Phobie gegen Spinnen
und sämtliches Waldkrabbelkrabbelgetier, nicht auch noch antun
wollte. Ein weiteres Ziel dieses Trips war den Neuankömmlingen
die am Samstag nachkommen wollten, den Abstieg samt Gepäck zu
zeigen und zu erleichtern + sie zu unserem Aufenthaltsort
zu geleiten.
Nach einer reichlichen Zeit wurden also die Wanderschuhe ausgepackt
und es ging gemeinsam mit Daniel erneut Aufwärts.
Mal wieder durfte Ich die Schuhe wieder ausziehen, um den Fluss zu
Fuß zu durchqueren, da Ich meinem Balancegefühl eine Überquerung
per Baumstamm nicht wirklich zutraute.
Was folgten waren dann also kalte Füße und ein erneuter Aufstieg
in die Zivilisation + ein Abstecher ins Dorf. Alles in Allem waren
wir bis zum Eintreffen der Neuankömmlinge gute 2 Stunden unterwegs,
hinzu kam noch das Diese unseren vereinbarten Treffpunkt nicht
fanden und somit auch noch ein wenig gewartet werden musste.
Es kam der Zeitpunkt an dem wir uns dann doch alle gemeinsam fanden
und feststellen mussten das Reisegruppe II recht viel Gepäck und
ungeeignetes Schuhwerk mit sich trug. Augen zu und durch.
Dejavú: Meine Muskeln errinerten sich noch all zu gut an Tag 1
und unseren ersten Todesmarsch Abstieg.
Als wir ankamen waren die Anderen bereits fertig mit Mittagessen
kochen und verzehren, da wir unsere Uhren abgelegt hatten
realisierten wir erst jetzt das wir doch eine ganz schöne Weile
unterwegs waren, schließlich hatten wir uns nach dem Frühstück auf
die Socken gemacht. Und wieder begann es zu regnen.
Ich verbrachte meine Zeit in dem Ich mich unter Bäumen zu verstecken
versuchte und Eine nach der Anderen zu rauchen. Ein Erkältungstrunk
und eine Tablette Paracetamol verhalfen mir zu einem gesunden
Gemütszustand und somit beobachtete Ich Kai wie er mittels
Holzschnittsequipment unseren eigenst aufgestellten Marterpfahl
verschönerte. Später leistete Ich ihm dabei dann auch Gesellschaft.
[Tip: wenn Ihr einen Marterpfahl aufstellt und ein Loch für das
Stammende grabt, dann solltet Ihr, wenn Ihr mit dem Spaten auf etwas
Hartes stosst, nicht Unbedingt jedem sagen das es auch gut
und gern ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg sein könnte.]
Erleichterung machte sich breit als Jemand mit Gewissheit sagen konnte
das es sich doch nur einen Stein handele.
Abends ging es wieder darum sich Gegenseitig am Lagerfeuer zu
unterhalten. Einige währen Dank des eingeschänkten Feuerwassers
anlässlich zum Geburtstag von Franzi fast in den Fluss gefallen aber
es verlief alles sehr glimpflich. Laut aber glimpflich. Heiser vom
singen und angeheitert vom Jägermeister begaben wir uns Mitternachts
zu Bett.
Tag 4:
Gutgelaunt aufwachen? Fehlanzeige. Beim Blick aus dem Tipi sah Ich
blasse frierende Gesichter und Sonnenschein war dem Himmel auch ein
eher fremdartiges Wort. Einigen unserer Gruppe ging es garnicht gut:
Daniel vebrachte die meiste Zeit damit, mit Klopapier und Spaten im
Wald zu verschwinden. Und wenn er das nicht tat dann versuchte er
mit den Anderen einigermaßen trockenes Holz zu finden. Ich ging
derweil meiner Lieblingsbeschäftigung nach: Genau! Dem Holzhacken.
Und das meine Ich nichtmal ironisch liebe Leser. Ich machte am letzten
Tag unserer Reise eine ziemlich gute Figur, bei dieser mir Anfangs
so verhassten Aufgabe, und kam auch recht gut vorran.
Es wurde gefrühstückt, die Sonne zeigte sich wieder und so langsam
ging es allen Beteiligten wieder einigermaßen gut, bis auf einem.
Aber naja... Verdacht auf Hirnhautentzündung mitten in der Wallachei.
Shit happens. Es blieb nur übrig Ihn zu beobachten und Ihn so gut wie
möglich zu entlassten.
Frühstück und Aufstiegsplanung, aufräumen, Abbau: Einige hatten bei einer
Ihrer Erkundungstouren tatsächlich eine Möglichkeit gefunden die Autos
in die Nähe unseres Camps zu befördern. Es war zwar ein Weg zu Fuß
über eine Brücke, den Wald und ein paar Felsen nötig, aber es war immer
noch bequemer als das komplette Matrial den Berg hinauf zu befördern,
so das am Ende "nur" die Tipistangen übrig blieben. Es war die Hölle!
Auf Grund eines Missverständnisses konnte Ich die Gruppe mit den
Tipistangen nur ab der Hälfte aber auch gleichzeitig der schwierigsten
Aufstiegsmöglichkeit unterstützen. Angekommen am Auto und mit der
Gewissheit es geschafft zu haben viel mir ein riesiger Stein vom Herzen
und mein Körper erschöpft zu Boden.
Wir entschieden uns als Belohnung noch für einen Besuch eines böhmischen
Gasthauses und stärkten uns mit Knödeln und anderen Leckereien.
Aufwachen: Schwermut machte sich breit als wir die deutsche Grenze
passierten. Alles war voller Menschen, Plattenbauten, es fing wieder
an zu regnen, komisch kuckende NPD-Wähler die uns beim Tankstellenbesuch
musterten und zu guterletzt die Aktivierung des Handys. Die Gefühle
die Ich dabei hatte sind nur schwer zu beschreiben, ehrlich gesagt.
Aber Ich würde es schon fast als mittelschwer depressiven Zustand
beschreiben wollen.
Alles in allem war es ein grandioser Ausflug und Ich bin aufjedenfall
infiziert. Oder geheilt?
Willkommen zurück! Willkommen zu Hause!
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Ja! Urlaub! Wir packen unseren Koffer und nehmen mit: Steinschleuder, Taschenmesser, Plastiksprengstoff, Kopftaschenlampe und einen Haufen anderen Schnick Schnack den man so als Stadtkind in der Wildnis gebrauchen kann: Essen, Schlafsack etc.! Gut bepackt ging es also vom 1.05.2008 - 4.05.2008 nach Jetrichovice welches im Norden Tschechiens nahe der deutschen Grenze in der Böhmischen Schweiz liegt. Es sollte ein Campingausflug werden: abschalten, wandern, fotografieren.
Tag 1:
Die Anfahrt gestaltete sich recht positiv! Nach dem ersten Halt an einer Raststätte mit qualmendem Motor und dem ernüchternden Ergebnis, das lediglich zuviel Kühlflüssigkeit das innere des Gefährtes füllte ging es über die Grenze zu unserem zweiten Halt, der die Abzocke von deutschen Touristen im Grenzgebiet durch die dort angesiedelten Vietnamesen beinhaltete. Ich hatte mir zum Glück noch polnische Zigaretten besorgen können, alle Anderen waren die nächsten 4 Tage auf Kippen angewiesen die meistens schon beim herausziehen aus der Schachtel zerbrachen.
Ergebnis Grenzeinkauf:
- ekelhafte Zigaretten
- 3 Flaschen Absinth von welchen 1 Flasche lediglich Pfefferminzlikör enthielt.
Naja. Man kann halt nicht immer gewinnen und bestimmt wurden Leute dort schon schlimmer abgezogen.
Weiter ging es durch verschiedene Örtchen, je mehr man hineinfuhr umso weniger Autos kamen einem entgegen was mich doch sehr beruhigte da die Strecke nicht gerade von einsichtigen Kurven bestückt war.
Angekommen am Platz wo die Autos samt Anhänger geparkt wurden hieß es nun: wandern.
Nunja... wandern. Irgendwie glich das ganze einem Todesmarsch. Es galt 17 Tipistangen + Indianerzelt, Campingausrüstung (Rucksack, Schlafsack etc.) und Fressalien auf 8 tragene Körper zu verteilen was damit endete das man einsah die Wanderstrecke 2x passieren zu müssen, da ein Gang alleine sich eher als unmöglich gestaltet hätte. Der Fußmarsch führte erst bergauf und dann hinunter in ein Tal mit ca. 70-80% Steigung und Gefälle. Auf Steinen und Wurzeln ging es also vorbei an Felsen und Bäumen.
Erschöpft unten angekommen suchte die erste Zweiergruppe in welcher Ich Mitglied war also einen geeigneten Lagerplatz. Wir entschlossen uns für eine Landzunge auf der gegenüberliegenen Seite des Flusses der durch das Tal führte.
Was nun folgte war:
- mittels eines Baumstammes eine trockene Überquerung des Flusses zu schaffen
- das Gepäck mittels Lastenzug über den Fluss zu transportieren
- der zweite Auf- und Abstieg für das restliche Gepäck
- Aufbau eines Zeltes + des Tipi`s (Indianerzelt)
- Holz sammeln
Und dann: Ruhe, durchatmen, sich mit gegrilltem am Lagerfeuer stärken und der Absinthfee am Lagerfeuer mitzuteilen das man ja dann dochmal schlafen gehen könnte. Oder war es der Jägermeisterhirsch? Mhh... aufjedenfall stieg mir einer von diesen beiden Charakteren wohlwollend in den Kopf.
Tag 2:
Herrlich. Mischbrot mit Butter zum Frühstück, eine Wäsche am 0° kalten Fluss und eine Paracetamoltablette gegen Kopfschmerzen. Weiter ging es mit Holz suchen und hacken. Besonders beim holzhacken stellte Ich fest das Ich dafür besonders wenig zu gebrauchen war. Und...
Die Fototour wurde leider etwas getrübt, der Himmel entschloss sich dazu sich zu bewölken und es folgte ein Regenschauer der uns zum umkehren in Richtung Lager zwang. Der Nachmittag setzte sich aus Name-Stadt-Land-Beruf-Spielen [H -> Beruf: Holzmichel?] und Holz sammeln zusammen. Nach dem Abendbrot galt es den restlichen Absinth zu vernichten und alle schon schlafenden Personen mittels Akustikgitarre und Gesang in den Wahnsinn zu treiben.
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